St. Dionysius Kirche Rhens
Hochstraße, 56321 Rhens
Die St. Dionysius Kirche liegt auf einer Anhöhe südlich der Altstadt und außerhalb der Stadtmauer. Das Kleinod diente als Pfarrkirche bis 1908 und liegt inmitten des Friedhofes.
Die Gründung der Kirche: das seltene Patrozinium des Dionysius (erster Bischof von Paris, gestorben als Märtyrer im 3. Jahrhundert n. Chr.) weist auf ihr hohes Alter hin. Schon für das Jahr 874 ist die Existenz einer Kirche in Rhens belegbar - ob sich diese am gleichen Standort befand, ist nicht sicher, aber sehr wahrscheinlich, denn der Friedhof an der Kirche wurde schon während der Frankenzeit als Begräbnisort genutzt. Entsprechende Funde wurden beim Bau der Umgehungsstraße gemacht. Die jetzige noch erhaltene Bausubstanz reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück, ältester erhaltener Baubestand ist der romanische Westturm mit Rautendach aus der Zeit um 1200. Mittelschiff und Chor in den Formen der spätesten Gotik gehören dem 15. Jh. an. Im späten Mittelalter muss es - vielleicht zeitgleich mit Stadtwerdung und Mauerbau - zu umfassenden Umbauten an der Kirche gekommen sein, denn Chor und Schiff sind spätgotisch und stammen aus dieser Zeit. Als 1528 auch in Rhens die Reformation eingeführt wurde, hat man die Kirche wiederum instandgesetzt, aber nicht - wie oft zu lesen ist - das gesamte Kirchenschiff neu errichtet. Die spätgotische Darstellung des heiligen Christophorus an der Südwand des Schiffes sowie die Abneigung der Protestanten gegen Heiligenbilder sprechen gegen diese Behauptung. Bis 1629 diente die Kirche den Protestanten als Gotteshaus. Während dieser Zeit wütete auch der 30-jährige europäische Krieg (1618-1648) mit den einhergehenden Hungersnöten und Pestwellen. Es wird vermutet, dass das Marienheilighäuschen und der Kreuzweg, die beide zu dieser alten Kirche hinaufführen, damals errichtet worden seien. Sehenswert ist die Kirche auch im Inneren: Hochaltar, Kanzel, Holzdecke und Empore wurden im Zuge der Gegenreformation um 1700 barock ausgestaltet. Die derzeitig letzte aufwendige Sanierung innen und außen erfolgte zwischen 1987-1996. Quelle: Alexander Ritter; Torsten Schrade; Dehio; Redaktion. Bearb. S.G.