Peterskapelle St. Peter und Paul Spay
Koblenzer Straße 27, 56322 Spay
Die kleine Peterskapelle steht am südlichen Ortseingang von Spay. Der von außen eher schmucklos wirkende Kapellenbau birgt im Innenraum figürliche und ornamentale Wandmalereien, die einer einheitlichen gotischen Ausmalungsphase aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhundert entstammen. Unter den im Rheinland überkommenen mittelalterlichen Wandmalereien sind sie deshalb heute ein seltenes Zeugnis.
Das Alter der Kapelle konnte bisher nicht mit Sicherheit bestimmt werden. Im Jahre 1237 bestätigen Abt und Konvent des Zisterzienserklosters Eberbach im Rheingau die Schenkung der Kapelle durch Ritter Drabodo von Overspeie und seine Gemahlin Hedwig an ihr Kloster. Dieser Urkunde zufolge war die Peterskapelle von den Vorgängern der Eheleute auf eigenem Grund und Boden errichtet worden -offenbar handelte es sich bis 1237 um eine adelige Eigenkirche.
Der Ausbau der romanischen Peterskapelle in gotischen Formen dürfte spätestens um 1300 erfolgt sein. Nach Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) war offenbar um die Mitte des 17. Jahrhunderts eine bauliche Instandsetzung der Kapelle notwendig geworden.
Die Verwirklichung eines umfassenden Sanierungskonzeptes begann 1985 durch die Initiative ,,Förderkreises Peterskapelle e.V.". Die im Jahre 1999 begonnene Reinigung und Konservierung der Wandmalereien wurde im Jahre 2005 abgeschlossen. Die Kapelle wurde stets gottesdienstlich genutzt. Überliefert ist, dass die Kapelle bereits 1656 Inhaber der Pfründe des Kanonikers Rütger war, der für die Gewährleistung von zwei Wochenmessen zu sorgen hatte. 1703 wird noch eine Messestiftung für den Freitag erwähnt. Bis 1794 wurden freitags eine Messe und sonntags die Frühmesse zelebriert. Bis 1810 wurde die Kapelle noch für den Gottesdienst genutzt. 1919 ging die Kapelle in den Besitz der Zivilgemeinde über.
Am 19.12.1984 wurde ein örtlicher Förderverein gegründet, dessen Mitglieder sich in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege für den Erhalt der Kapelle einsetzen.